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Softwareentwicklungsprozesse: Wenn Frauen sich „als Frau“ äußern sollen

Bild: kompetenzz.

Ganya Williams hat Softwareentwicklungsprozesse hinsichtlich vermeintlicher Geschlechterneutralität untersucht. Eine der – zahlreichen – interessanten Beobachtungen war, dass Frauen in der Softwareentwicklung eine Sorte von Aussagen systematisch nicht machen, nämlich solche, die sich auf geschlechtsbezogene Unterschiede beziehen. Sie fand drei Gründe dafür, dass Frauen sich nicht „als Frau“ äußern:

(1.) Frauen geben kein Feedback oder keine Ideen aus der Frauenperspektive, weil sie keine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken wollen, dass sie eine Frau sind – um nicht ein weiteres Mal herausgehoben oder auf ihr Geschlecht reduziert zu werden.

(2.) Es ist einfacher, Unterstützung für gender-neutrale Anforderungen zu bekommen: Wenn man sich also irgendwo reinhängen möchte, dann besser nicht für ein geschlechterbezogenes Thema.

(3.) Viele Frauen kommen gar nicht auf die Idee, aus einer spezifisch weiblichen Perspektive zu argumentieren – zumal sie häufig genau deshalb dort sind, wo sie sind, weil sie es geschafft haben, sich wie „typische ITler“ zu verhalten.

Kurz berichtete Gayna Williams über die Untersuchung in den ACM Interactions, der ausführliche Bericht „Are you sure your company is creating gender-neutral products?“ kann über die Website If She Can I Can angefordert werden.

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